RAW-Daten: Der geheime Grund, warum Profis sie nie herausgeben – und was Amateure falsch machen!

Fotograf bearbeitet RAW-Bild am Computer in kreativem Studio

Wenn Kunden nach RAW fragen – der Moment, in dem Illusionen platzen

Schon mal einen Kunden gehört, der ganz unschuldig fragte: „Kannst du mir auch die RAW-Daten schicken?“

Und in deinem Kopf schlich sich das leise Lächeln ein – weil du genau weißt, wo hier unrealistische Vorstellungen beginnen.

Oder erinnerst du dich an diesen einen Moment, als ein Auftrag in letzter Sekunde abgesagt wurde, weil du deine RAW-Daten nicht herausgegeben hast?

Vielleicht ging dir kurz durch den Kopf: „Hätte ich sie geteilt, wäre der Deal jetzt sicher.“

Aber genau da liegt der Clou:

Deine Entscheidung ist mehr als richtig – wahre Profis wissen, dass der Zauber im sorgfältig bearbeiteten Endprodukt steckt und nicht in den rohen Dateien.

Warum ich keine RAW-Dateien herausgebe

RAW-Dateien sind für mich das digitale Äquivalent zu den heiligen Negativen der guten alten Filmfotografie – quasi wie das wertvollste Erbstück, das man niemals sorglos weiterreichen sollte.

Damals galten Negative und Dias als nahezu unantastbar, und genauso ist es auch heute bei mir: Die Rohdaten sind mein kreatives Urmaterial, das niemals unbedacht in fremde Hände gelangen darf.

Darüber hinaus spielen auch Urheber- und Bildrechte eine zentrale Rolle. RAW-Dateien enthalten sämtliche Originalbildinformationen, und wenn ich diese Daten herausgebe, verliere ich praktisch die Kontrolle über meine kreative Handschrift – und damit auch den rechtlichen Schutz meiner Bilder. Dieses Risiko möchte ich keinesfalls eingehen.

Nach intensiven Gesprächen mit zahlreichen langjährig erfolgreichen Fotografen-Kollegen kann ich mit Überzeugung sagen: Sie teilen meine Ansicht.

Beispiel eines im Studio aufgenommenen Porträts
Unbearbeitetes Porträt eines Mädchens mit einem Hund im Studio

Abbildung oben: Eine unbearbeitete RAW-Datei.

Das ist typisch für ein unbearbeitetes RAW-Foto (hier von Canon). Das Bild zeigt ein junges Mädchen, das einen Hund im Arm hält. Die Farben wirken flach, der Kontrast ist gering, und das Bild hat insgesamt eine neutrale, fast uninspirierte Ausstrahlung. Auch der Weißabgleich stimmt nicht ganz – was bei RAW-Dateien allerdings keine große Rolle spielt, da dieser später problemlos angepasst werden kann.

Die natürlichen, aber farblosen Töne und der fehlende Kontrast verdeutlichen, wie wichtig die Nachbearbeitung ist, um die emotionale Tiefe und die visuelle Wirkung eines Fotos zu verstärken. Im Vergleich zu dem Schwarz-Weiß-Foto, das ich bearbeitet habe, liegen hier wirklich Welten dazwischen!

Meine S/W BearbeitungFinde ich nicht so gut

Bildvergleich Vorher-Nachher:

Das hätte passieren können, wenn ich die unbearbeitete RAW-Datei dieses Mädchens an den Kunden herausgegeben hätte – und er voller Begeisterung für irgendwelche „kreativen“ Lightroom-Presets oder Plugins das Bild so bearbeitet hätte, wie hier zu sehen. Das Foto wurde mit einem unpassenden Vintage-Filter überzogen, der die natürliche Stimmung komplett zerstört. Die Farben wirken übertrieben, der Kontrast ist unausgewogen, und das Bild verliert jede Authentizität. Solche Bearbeitungen lassen Fotos oft altmodisch und künstlich wirken, weit entfernt von der echten Atmosphäre des Moments. Der hässliche Filter verfälscht die Farben, lässt alles künstlich aussehen, und die emotionale Tiefe geht komplett verloren.

Das finale, von mir bearbeitete Schwarz-Weiß-Porträt zeigt das Mädchen mit dem Hund in einem perfekt ausbalancierten Look. Die Kontraste sind präzise herausgearbeitet, die Details klar und scharf, was dem Bild eine starke emotionale Tiefe verleiht. Der Schwarz-Weiß-Stil hebt die feinen Nuancen des Moments hervor, während der Fokus auf Licht und Schatten dem Bild Charakter und Tiefe gibt. Der bewusst gewählte Bildausschnitt betont die enge Bindung zwischen dem Mädchen und dem Hund. Die professionelle RAW-Bearbeitung zeigt, wie gezielte Anpassungen ein ausdrucksstarkes und zeitloses Foto entstehen lassen.

Was jedoch noch wichtiger ist: Ich als Fotograf wusste von Anfang an, welchen Effekt ich erzielen wollte – im Gegensatz zum Kunden oder einem anderen Bildbearbeiter, der meine Bildidee nicht kannte oder dem das Verständnis für gute Bildbearbeitung fehlte.

Der kreative Prozess bei der Entwicklung einer RAW-Datei

RAW-Daten sie sind nicht das fertige Produkt, sondern das ungeschliffene Rohmaterial meiner kreativen Arbeit – quasi der „Rohdiamant“, aus dem mit etwas Geduld, Können und ein wenig Feinschliff das fertige Meisterwerk entsteht.

Bevor ich überhaupt den Auslöser drücke oder einen Ausdruck in den Händen halte, habe ich bereits einen kleinen Geistesblitz – eine Idee, die mir sagt, wie ich das gerade eingefangene Bild später in Szene setzen möchte.

In gewisser Weise erinnert sich dieser Prozess an die Zeiten der Dunkelkammer: Man konnte das Negativ auf so viele Arten entwickeln – mal unterbelichtet, mal überbelichtet, mit viel oder wenig Kontrast. Ich hätte sogar Negativfilme verwenden können, die feinkörnig oder grobkörnig sind – je nachdem, welchen Effekt ich erzielen wollte – und jedes Mal entstand etwas Einzigartiges.

Der entscheidende Schnitt

Allein der Beschnitt eines Bildes kann seine Aussage komplett auf den Kopf stellen.

Ein gut gewählter Zuschnitt katapultiert ein Foto sprichwörtlich um Lichtjahre nach oben – es wirkt plötzlich lebendiger und fokussierter als je zuvor. Andererseits kann ein unbedachter Schnitt aus einem einst brillanten Bild schnell etwas machen, das eher an einen Haufen digitaler Reste erinnert – etwas, das sich nur noch zum Recyceln eignet.

Es zeigt sich: Der richtige Schnitt ist wie der entscheidende Feinschliff an einem Rohdiamanten, der darüber entscheidet, ob aus einem Meisterwerk wirklich etwas wird oder ob es in der digitalen Hintertür verschwindet.

Beispiel mit einem Hochzeitsschnappschuss – wie wichtig ist der Bildzuschnitt?
Unbearbeitetes RAW-Foto eines Brautpaars beim Anschneiden der Hochzeitstorte in heller Umgebung

Foto oben: Das hier gezeigte unbearbeitete RAW ist ganz sicher kein Kunstwerk – da mache ich mir nichts vor. Ich hatte schon alle guten Fotos vom Tortenanschneiden im Kasten und bin dann beiseite gegangen, damit die Gäste ihre eigenen Schnappschüsse machen konnten… und natürlich auch ein Stück Torte abbekamen.  Als ich mich umdrehte, sah ich plötzlich, wie das harte Mittagslicht richtig schön auf die Torte knallte und coole Kontraste und Lichter zauberte. Da dachte ich mir: Hm, als Schwarz-Weiß könnte das was werden. Blöd nur: Ich war viel zu weit weg, hatte die falsche Linse drauf – aber hey, ich hab trotzdem abgedrückt. Entweder wird’s was… oder eben recyceln.

Bei der späteren Bildbearbeitung wusste ich sofort: Das ganze Bild interessiert mich nicht die Bohne, und so würde ich es niemals dem Kunden liefern! Stattdessen habe ich mir den relevanten Ausschnitt geschnappt und als kontrastreiches Schwarz-Weiß-Foto bearbeitet. Mir war wichtig, die Lichtstimmung genau so zu behalten. Aus einem eher miesen Foto habe ich also genau das Bild gemacht, das ich schon beim Abdrücken im Kopf hatte – auch wenn ich es wegen der Entfernung zum Paar nicht sofort perfekt fotografieren konnte. Am Ende passte das Bild perfekt zur Serie mit den Tortenfotos des Paares.

Quadratischer Ausschnitt ohne kreativen Feinschliff

Bild oben: Stell dir vor, ich hätte diese RAW-Datei einfach herausgegeben und jemand anderes hätte sich an der Bearbeitung versucht – und dann käme so etwas dabei heraus. Für mich wäre das ein absolutes Drama!

Der Bildausschnitt ist alles andere als gelungen, die Beleuchtung wirkt flach, störende Elemente im Vordergrund ziehen unnötig Aufmerksamkeit auf sich, die Farben sind kraftlos, und der Hintergrund erzählt absolut nichts.

Nein, danke! Aber genau das hätte passieren können, wenn jemand das Bild bearbeitet, der keine Ahnung hat, was ich als Fotograf eigentlich mit diesem Moment einfangen wollte.

Meine Idee von Anfang an08/15 Lightroom & Co.

Vergleich Vorher-Nachher: Zweites Beispiel für eine mögliche Nachbearbeitung des Originals – und es wird noch schlimmer!

Für mich wäre das hier ein echtes Desaster und definitiv ein Grund, meinen Job an den Nagel zu hängen.

Hier hat wieder jemand diesen übertriebenen Lightroom-Look über das Foto gelegt und denkt wahrscheinlich, es sei genial. Nur weil ein sündhaft teures Preset-Set „Hochzeitslooks“ heißt, heißt das noch lange nicht, dass der Farblook zu jedem Bild passt. Echt nicht.

Hätte jemand das Bild wenigstens in Schwarz-Weiß konvertiert und den Ausschnitt so gelassen, wäre es vielleicht (und das ist ein großes vielleicht) noch halbwegs erträglich gewesen – aber so? Einfach nur Mist.

Wenn du den Regler nach rechts schiebst, siehst du meine RAW-Entwicklung und gleichzeitig die Bildidee, die ich schon beim Fotografieren im Kopf hatte (wie ich ein paar Zeilen vorher ausführlich beschrieben habe).

Und ja, diese einfallslosen Presets – die kann ich echt nicht ab!

Das fertige Foto ist mehr als nur eine Datei – es ist meine Handschrift.

Wenn ich RAW-Daten herausgeben würde, ginge die Kontrolle über meine eigene Bildsprache verloren.

Screenshot der EXIF-Daten eines Fotos, aufgenommen mit Canon EOS 5D Mark IV und 70-200mm Objektiv

Detaillierte EXIF-Daten eines Fotos in Lightroom, aufgenommen mit der Canon EOS 5D Mark IV.

Stell dir vor, jemand schraubt an meinen Bildern herum, auf eine Weise, die ich niemals gutheißen würde. Vielleicht kippt dieser pseudo-kreative Bildbearbeiter eine Hausfassade so nach hinten, dass sie aussieht, als hätte sie ein experimenteller Architekt in einem LSD-Rausch entworfen – in Wirklichkeit aber schlichtweg in die Tonne gehört.

Oder er verwandelt einen strahlenden Sonnenuntergang in ein Szenario mit grünem Himmel – als hätte er den Farbkreis durcheinandergebracht, weil er zufällig ein Daltonist ist. Nein nein, er wollte keine Polarlichter simulieren … 

Und während ich innerlich die Augen verdrehe, wird das bearbeitete Ergebnis trotzdem noch mit meinem Namen in Verbindung gebracht. Das könnte schnell den Eindruck erwecken, dass ARTARCO nur große Worte macht, aber fotografisch kaum was taugt. Und als Krönung – in der EXIF-Datei steht immer noch die Seriennummer seiner Kamera, als stummer Beweis für diesen skurrilen Fehltritt.

Die RAW-Daten-Jäger – Federn klauen für den vermeintlichen Style

Man könnte meinen, manche Kunden wollen sich gern mit den Federn anderer schmücken – als hätten sie durch den bloßen Besitz roher Dateien plötzlich das Zeug zum kreativen Genie.

Dabei zeigen sie oft, dass sie in Sachen Fotografie mehr von der Bedienung der Kamera als vom Erkennen des perfekten Augenblicks verstehen.

Sie glauben, der rohe Schnappschuss sei der Schlüssel zur künstlerischen Freiheit, ohne zu merken, dass der wahre Zauber in der liebevollen Nachbearbeitung liegt.

Kurz gesagt: Wer sich mit fremden Federn anderer schmückt, zeigt nur, dass er nie gelernt hat, selbst elegant zu fliegen.

Straßendämmerung in Amsterdam
Unbearbeitetes Foto der Bourbon Street mit flachen Farben und geringem Kontrast

Fotografie oben: Hier siehst du ein unbearbeitetes RAW-Bild, das ich bei Dämmerung aufgenommen habe. Wie so oft ist das RAW in seiner ursprünglichen Form nicht besonders attraktiv – und das Original taugt ehrlich gesagt nichts. Aber immerhin habe ich alle Spitzlichter und die tiefsten Schatten drin – nichts wurde verloren (FUJI-RAW sei Dank).

Das Foto spiegelt die Atmosphäre der sehr belebten Straße in Amsterdam überhaupt nicht wider, und auch das bekannte Schild des Lokals „Bourbon Street“ kommt nicht wirklich zur Geltung. In meiner Erinnerung war es dort bunt, laut und voller Energie – aber davon ist hier nichts zu sehen. Es könnte sein, dass irgendjemandem das ursprüngliche Bild gefällt… aber mir? Null.

Meine BearbeitungSuche nach neutral Grau

Foto oben: Wenn wir das Thema dieses Artikels weiterverfolgen und uns vorstellen, dass ich das unbearbeitete RAW-Bild jemand anderem zur Bearbeitung gegeben hätte, wäre vielleicht genau so etwas dabei herausgekommen – das Ergebnis einer verzweifelten „Suche nach neutralem Grau“ im Bild.

Nur weil derjenige ein absoluter Pixel-Peeper gewesen wäre und mit der Pipette im Dämmerungsfoto zwanghaft nach einem neutralen Grauton gesucht hätte – ohne zu wissen, dass bei Sonnenuntergangs- und Dämmerungsaufnahmen neutrales Grau völlig irrelevant ist – wäre am Ende eine graue, leblose Pappe entstanden. Ein Bild, das absolut nichts mit der bunten, lebendigen Stimmung in dieser Straße zu tun hat.

Und ich? Ich wollte es bunt und lebendig haben – mit einer gesunden Dosis Übertreibung und mutigen Farben. Der Schriftzug war zwar ein wenig verdeckt, aber ich habe die Beleuchtungslampen einfach wegretuschiert, damit der „Bourbon Street“-Text komplett lesbar ist.

Und nein, das ist kein HDR-Foto, kein fancy HDR-Plugin. Dafür reicht locker Lightroom – sogar eine uralte Version!

Warum geben manche Fotografen dennoch RAW-Dateien heraus?

Oft liegt es daran, dass sie meinen, das rohe Bild sei schon „Kunst in Reinform“ – oder sie erhoffen sich damit extra Kohle zu verdienen oder neue Kunden auf das Boot zu ziehen.

Manche, besonders diejenigen, die noch in den Kinderschuhen der Fotografie stecken, haben einfach nicht den nötigen Blick für den kreativen Feinschliff. Sie glauben, dass ein einfacher Schnappschuss auch ohne Bearbeitung überzeugt.

Andere denken fälschlicherweise, mehr Daten bedeuten automatisch mehr Professionalität – und nutzen das dann als Marketingtrick, um zu prahlen: „Hier ist das Original, nicht das bearbeitete Meisterwerk.“

Letztlich zeigt sich: Wer auf rohes Material besteht, hat den feinen Unterschied zwischen einem ungeschliffenen Rohdiamanten und einem echten Kunstwerk noch nicht ganz kapiert.

JPEG-Sofortlieferung nach dem Fotoshooting? Nicht mit mir!

Damit wäre meiner Sicht schon das Thema abgeschlossen – aber da fiel mir gerade ein, dass es auch Kundenanfragen gibt, in denen verlangt wird, dass die Fotos direkt nach dem Fototermin von der Speicherkarte auf einen Stick überspielt werden.

Für mich ein absolutes No-Go!

Beispiel für ein Architekturfoto
Originalaufnahme der Architektur in Travemünde ohne Bearbeitung

Foto oben: Das ist zwar keine RAW-Datei, aber das Bild habe ich während meines Urlaubs in Travemünde mit dem Smartphone aufgenommen. Die Architektur dort ist generell maritim geprägt und historisch charmant – und plötzlich tauchen solche hässlichen Betonbauten auf, die aus meiner Sicht überhaupt nicht ins Bild passen.

Ich dachte mir, ich mache trotzdem ein Foto, lasse viel Raum um das Hauptmotiv, um es später passend zuzuschneiden. Die Gegebenheiten vor Ort ließen keinen besseren Standort zu, aber da ich genau weiß, was später bei der Bildbearbeitung möglich ist, habe ich das Bild so aufgenommen, wie es hier zu sehen ist.

Beispiel, wie ich es gemacht habeSo toll ist es nicht

Die Möglichkeiten der Bildbearbeitung – Vorher/Nachher:
Das Foto ist kein spektakuläres Motiv, aber ich habe es als Beispiel genommen und so bearbeitet, wie ich es für richtig halte. Die Farbgebung ist bewusst kühl gehalten, weil ich mich an den starken Wind und den sommerlichen, aber sehr kühlen Tag erinnere. Die Menschen sind von dem Bild auch entfernt.

Jetzt stell dir vor, ich gebe das Bild an eine dritte Person weiter, die nicht mal vor Ort war. Diese Person bearbeitet das Foto nach ihrem eigenen Empfinden. Das Ergebnis könnte dann ganz anders aussehen – wie zum Beispiel das Bild rechts. Und wenn der Monitor der Person auch noch falsch kalibriert wäre, könnte der Himmel plötzlich violett erscheinen.

Die Person könnte außerdem denken, dass der Turm links unwichtig ist, und ihn einfach anschneiden oder ganz entfernen. Dabei hätte sie keine Ahnung, was ich mit dem Foto eigentlich zeigen wollte. Denn wenn man sich das Original ansieht, erkennt man, dass noch viele weitere Arten der Bildbearbeitung möglich wären:

  • Als Quadrat oder Panorama
  • Die Positionierung der drei Gebäude nach dem goldenen Schnitt oder mittig
  • Der Horizont könnte tiefer gesetzt werden, um mehr Himmel einzufangen

Jede dieser Bearbeitungen verändert die Wirkung des Bildes – aber nur ich als Fotograf weiß, welche Stimmung und Geschichte ich damit transportieren möchte.

Ich erkläre ihnen immer, dass ich gegen einen kleinen Aufpreis eine Express-Bildbearbeitung anbiete.

Warum? Weil, so toll meine Kameras (Canon und Fuji) auch hochwertige JPEGs liefern, diese Bilder doch nur als Rohentwurf gelten. Sie brauchen den letzten, feinen Schliff – Helligkeit, Kontrast, Schärfe und einen optimal gesetzten Beschnitt –, damit sie wirklich in Top-Qualität glänzen und sofort für Social Media oder andere Einsatzzwecke geeignet sind.

Gibt man stattdessen die unbearbeiteten JPEGs direkt aus der Kamera aus, endet man schnell mit Schrott – Bilder, bei denen der Blitz versagt hat oder bei denen die fotografierte Person eine unschöne Grimasse zieht. Und dann wird es auch noch kommentiert: „Ey, die Fotografen vor ARTARCO können nicht mal fotografieren!“

Und stell dir vor, der Kunde wählt dann ein Bild aus, das nach meinen Kriterien einfach nicht die nötige Bildsprache transportiert, und postet es auf Instagram mit der Unterschrift „Event bei AAA, fotografisch begleitet von XXX“ – peinlich, oder?

Ich frage mich manchmal: Wenn ein Kunde so wenig Ansprüche an gute Fotos hat, lohnt es sich überhaupt, für ihn zu arbeiten? Vielleicht sollte er sein Firmen-Shooting einfach selbst mit dem Smartphone fotografieren? Aber darüber dürfen sich meine lieben Leser gerne ihre eigenen Gedanken machen.

Fazit:

Meine Kunden erhalten ausschließlich fertig bearbeitete, perfekt abgestimmte Bilder – keine unfertigen Rohdaten und auch keine schnellen JPEGs direkt nach dem Shooting. Jedes Bild, das ich abgebe, spiegelt meine Qualität, meinen Stil und meinen Anspruch wider.

Schöne Grüße und weiterhin viel Erfolg an Euch alle,
Martin

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Panoramafoto bzw. Beitragsfoto am Anfang der Seite: Dieses Bild wurde mit Hilfe von KI erstellt – nicht, dass ich mich hier mit fremden Federn schmücken würde… :)