Kommunikation. In der heutigen Zeit können Sie im Bereich der Kommunikation nicht mehr auf das visuelle Medium Bild verzichten, egal ob digital auf Ihrer Webseite oder in Form eines gedruckten Flyers.
Kann jeder Fotograf Industriefotografie ausüben? Fotografie für Firmen machen?
Im Prinzip ja, allerdings sollte ein Industriefotograf über spezifisches Fachwissen und Fähigkeiten verfügen. Dazu ein entsprechendes technisches Equipment besitzen, um qualitativ hochwertige Industriefotos zu erstellen.
Technisches Verständnis ist ein Muss: ein Industriefotograf sollte ein tiefes Verständnis für die Funktionsweise von Kameras, Objektiven, Beleuchtungstechniken und anderen fotografischen Ausrüstungen haben. Er sollte in der Lage sein, die richtigen Einstellungen für verschiedene Aufnahmesituationen schnell und sicher festlegen zu können.
Der Fotograf muss das Arbeiten mit Blitzlicht (Blitzlicht-Techniken) perfekt beherrschen, aber auch genau wissen, wie er mit Dauerlicht arbeitet, wenn er mit zusätzlichen Lichtquellen nicht arbeiten kann oder darf. Fotografiert er mit mehreren Lichtquellen (in der Regel mobilen Blitzanlagen), dann muss der Industriefotograf wissen, wie er mit diesen Lichtquellen umgehen muss, um diese je nach Aufnahmestandort und den gewünschten Effekt, richtig positioniert und einstellt. Während einer laufenden Fotosession in einer Firma, ist das Experimentieren und Ausprobieren der Einstellung nicht nur peinlich und unprofessionell, es treibt auch die Kosten der Kunden nach oben.
Daraus kann man ableiten, dass Fotograf:Innen, sehr viel Erfahrung und Wissen im Umgang zum Thema Blitztechnik brauchen, weil oft in großen Räumen fotografiert wird, in denen mehrere Lichtquellen nötig sein, um alles sehr gut ausleuchten zu können.
Kreativität und Ästhetik: Ein guter Industriefotograf sollte auch wie jeder anderen Fotograf kreativ sein. Denn jede Anlage oder große Maschine, kann man auf verschiedenste Weise fotografieren. Es geht nicht nur darum, sich vor die Industrie-Anlage zu stellen und „abzudrücken“ – fertig. Er sollte in der Lage sein, die technischen mit den künstlerischen Aspekten zu kombinieren. Raumtiefe, Perspektive, Entfernung, Höhe, Blendenöffnung, Verschlusszeit – allein nur diese Elemente haben enormen Einfluss auf die Bildwirkung des Industriefotos.
Der Industriefotograf sollte sich Gedanken machen, wie er diese Anlagen auf aussagekräftige Weise fotografiert. Werden viele verschiedene Maschinen fotografiert, dann ist ein Gesamtkonzept für die gesamte Serie nötig.
Kenntnisse in der Bildbearbeitung
Postproduktion, also unbearbeitete Fotografien für Firmen zu erstellen und diese dem Auftraggeber zu geben, ist nicht alles. Sehr gute Kenntnisse in der Bildbearbeitung, Retuschen, Fotomontagen – das alles ist wichtig für einen Industriefotografen, um die Fotos zu optimieren und den gewünschten Look für finale Bilder zu erreichen. Die nachträgliche Bildbearbeitung im Fotostudio sollten für ganze Bildserien passen, stimmig sein, wie aus einem Guss aussehen. Auf den fertigen Industriefotos dürfen keine große Farbstiche oder Farbverschiebungen sichtbar sein. Nur so kann ein Fotograf innovative, interessante und professionelle Industriefotos zu schaffen.
Daraus kann man ebenfalls ableiten, dass die Fotografen, die das größte und teuerste „High-End-Equipment“ besitzen und auf die Anzahl der MegaPixel achten, nicht immer die richtigen sind, um moderne Industriefotos zu machen. Manche haben „den Blick“ nicht, sondern hängen zu sehr an der Foto-Technik und vergessen dabei die Kreativität.
Sind Branchenkenntnisse wichtig: Kenntnisse in Bezug auf die spezifische Branche würden wahrscheinlich einem Fotografen helfen, noch bessere Industriefotos zu machen. In der Praxis ist es eher schwer, Fotografen zu finden, die z.B. nur auf Elektroindustrie, Feinmechanik, oder Metallindustrie spezialisiert sind.
Hat ein Fotograf verstanden, was die Industrie-Fotografie ausmacht, auf was er achten muss und wie er das ganze Projekt organisiert, durchführt und finalisiert, kann er aus meiner Sicht Industriefotos für alle möglichen Branchen erstellen, wenn er die oben genannten Voraussetzungen erfüllt.
Sicherheit: Industriefotos werden oft auf verschiedensten „Schauplätzen“ erstellt. Auf schwer zugänglichen Baustellen, in Fabriken, zwischen diversen Produktionsanlagen, die sich gerade im Betrieb befinden, neben sich bewegenden Industrie-Robotern, oder neben schnell fahrenden Produktionsbändern.
Das alles ist oder kann gefährlich werden, wenn man nicht aufpasst. Deshalb muss der Industriefotograf ein Bewusstsein für solche Gefahren entwickeln und in der Lage sein, sich sicher in solchen Umgebungen zurecht zu finden, seine Lampen zu positionieren und zu fotografieren.
Deshalb ist es wichtig, dass Industrie-Fotografen mit mind. einem Assistenten arbeiten.
Das ist schon obligatorisch – Kommunikationsfähigkeiten: Ist ein Industriefotograf nicht in der Lage seine Ideen und Gedanken effektiv mit Kunden, Mitarbeitern und anderen Beteiligten zu kommunizieren, ist er eigentlich fehl am Platz.
