Fotos aufbereiten, reparieren und wiederherstellen
Es gibt unterschiedlichste Beweggründe, warum unsere Kunden alte Fotos bei uns reparieren lassen.
In der Regel sind diese Fotos mit Erinnerungen an bestimmte Personen oder Ereignisse in der Vergangenheit verbunden.
Oder man möchte das Familienalbum vervollständigen und neben den Fotos, die gut erhalten sind, keine beschädigten Bilder haben – das sieht dann doch nicht so schön aus. Genau dann kommen wir ins Spiel und machen Ihre Fotos schöner.
Reparatur und Aufarbeitung alter Bilder ist zwar unser Spezialgebiet, auf dem wir sehr viel Erfahrung haben, aber wir reparieren nicht nur 100 Jahre alte Fotos.
In der Praxis erhalten wir auch Fotos, die ganz frisch aus der Kamera kamen oder nur wenige Jahre alt sind. Übrigens nicht nur gedruckte Bildern, auch Dias und Negative können wir aufbereiten und reparieren.
Wir erhalten Bilder, die unsere Kunden von anderen Fotografen in gedruckter Form erworben haben und die dann z.B. beim Umzug geknickt oder auf andere Weise beschädigt wurden. Es können Porträts von Kindern, Babys, Familienmitgliedern, Eltern oder Gruppenfotos sein. Diese Bilder sind zwar nicht alt, aber die Reparatur ist in der Regel nur ein bisschen weniger aufwendig, als bei richtig alten Fotos.
Ein ganz besonderer Fall sind alte Dias und Negative. Durch falsche Aufbewahrung können diese an Farben und Kontrast verlieren und werden so kontrastarm und verstaubt. Wenn man solche Fotos selbst digitalisieren möchte, sollte man diese vorher fachgerecht reinigen.
Auf der ersten Seite Fotorestaurierung alter Fotos konnten Sie einige Beispiele erfolgreich reparierter Bilder sehen. Hier möchte ich Ihnen weitere Fotos zeigen und jeden Fall kurz beschreiben.
Porträt eines Soldaten
Ein unschöner Fleck, der dann nach links auch über Kragen und Hals läuft
Teil des Arm erhält keine Details und Struktur mehr
Ebenfalls ein Fleck und darunter keine Details mehr
Bild oben: Das Bild in Postkartengröße hatte einen „bösen“ Knick in der Mitte und wurde durch Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung beschädigt. Was man hier auf dem kleinen unbearbeitetem Original nicht sehen kann, ist die feine Papierstruktur des Bildes. Solche feinen Muster und Strukturen erschweren enorm die Restaurierungs-Arbeiten, denn diese gehen beim Einsatz verschiedener Retuschier-Werkzeuge verloren. Erst nachdem das Bild fertig repariert ist, müssen diese Strukturen in den retuschierten Bereichen wiederherstellt werden, damit das ganze Bild einheitlich aussieht.
Das Bild in der Mitte ist die finale Version, aber ich habe noch ein wenig experimentiert und so ist die dritte Variante entstanden. Überraschenderweise hat auch die dritte Version meinem Kunden am besten gefallen und er bestellte eine Vergrößerung im Format 13 x 18 cm auf einem Fine-Art-Papier, das dem Original-Papier sehr ähnlich war.
Altes Bild eines Mädchens bei Kommunion
Auf dem Original Bild ist der linke obere Bereich dunkler, als die Mitte des Bildes. Das wurde bei der Reparatur gleich korrigiert
Die Kratzer sind eigentlich „harmlos“, allerdings verlaufen diese, wie so oft, über Bereiche mit wichtigen Strukturen und Details
Fotografie oben: sozusagen ein Klassiker, den man unbedingt aufbewahren möchte. Wie Sie sehen, ist das Foto nicht sehr beschädigt und es war kein komplizierter Fall. Na ja, fast nicht …
Das Problem hier war, dass der Kunde nur eine einzige kleine (klein ist immer schlecht) JPEG-Datei hatte, die sehr schlecht digitalisiert und sehr stark komprimiert wurde. Aufgrund der sehr starken JPEG-Kompression war das Bild in zahlreiche kleine quadratische Blöcke unterteilt.
Arbeiten auf kleinen Dateien, die noch sehr viele technische Fehler aufweisen, sind immer schwieriger, weil hier, wie ich es sage, die „Pixelmasse“ fehlt. Hochauflösende Dateien haben deutlich mehr Pixel und sind detailreicher. Aus diesem Grund ist es immer besser, wenn die Fotos oder andere Vorlagen von uns passend digitalisiert werden. Aber das nur so am Rande.
Die Kratzer sind im Prinzip nicht schlimm und relativ leicht zu beheben, wenn sie nicht über Stellen verlaufen würden, die wichtige Details und Strukturen beinhalten.
Bei dem Bild, genauso wie bei dem Soldaten oben, habe ich noch eine dritte Version in Sepia erstellt. Dieses Mal war es allerdings ein Kundenwunsch – er wollte diese Farbe. Belichtung und Kontraste wurden korrigiert, sodass das finale Bild schön leuchtet – im Vergleich zum Original.
Bilder mit extrem starken Beschädigungen reparieren
Ein zerrissenes Foto ist natürlich ein schwieriger Fall, aber man kann die Teile des Bildes, solange Sie noch verfügbar sind, immer noch zusammensetzen und passend retuschieren. Ein Foto, auf dem ganze Fragmente fehlen, ist auch kein Drama – entweder erfindet man mit ein bisschen Fantasie diese fehlenden Bereiche neu oder ersetzt sie durch Fragmente aus Bildern, die passen. Natürlich müssen hier Alternativen von Kunden geliefert werden, ansonsten muss ich nach alternativen Elementen suchen.
Fotografien, ob alte oder neue, auf denen mit Buntstiften oder Kugelschreiber gemalt wurde, sind auch schwierige Fälle. Je nachdem welche Motivteile fehlen, kann man diese trotzdem reparieren. Wenn aber von einem Gesicht auf einem Bild nur die Nase zu sehen ist und es kein alternatives Bild dieser Person gibt, dann kann man wirklich nichts mehr machen.
Manche Kunden wünschen sich allerdings, dass man das geliefertes Bild so weit wie möglich wiederherstellt. Das ist in manchen Fällen unmöglich – es fehlt zu viel. Und wenn ja, dann ist das oft mit sehr viel Zeitaufwand verbunden.
Fotos, die durch Einfluss von Flüssigkeiten, Klebstoffen und Feuchtigkeit beschädigt wurden, sind in der Regel schwierig zu restaurieren.
Nach der Digitalisierung (entweder werden die Fotos gescannt oder es wird eine Reprofotografie erstellt) sehen diese oft so wie das Bild links aus. Unsere Augen können die hunderte von kleinen defekten Pixeln und Minikratzern kaum sehen, denn die Auflösung unserer Augen ist nicht so groß, wie die Auflösung eines Scanners. Wenn Sie jetzt den Foto-Vergleich unten rechts anschauen, dann können Sie auf dem unbearbeiteten Original kaum die vielen kleinen Fehler erkennen, die Sie aber in dem kleinen Bild hier links deutlich sehen.
Was ich damit sagen möchte … Auf den ersten Blick, solange man es noch nicht digitalisiert hat, sieht es vielleicht nach wenig Arbeit aus. Nachdem man es digital am Rechner hat, stellt man fest – oh, da gibt es hier was zu tun!
Aus diesem Grund kann ich dem Kunden für manche Anfragen ein endgültiges Angebot erst dann abgeben, wenn ich das Bild selbst digitalisiert habe. Denn nur mit unseren High-End-Geräten und passenden Einstellungen dazu, kann ich das Foto so digitalisieren, wie ich es wirklich brauche. Ja, klar kann der Kunde einen Scan selber anfertigen, aber ob er die richtigen Einstellungen am Scanner (ein gutes Gerät vorausgesetzt) gewählt hat? Hat er beim Digitalisieren das Beste aus dem Bild rausgeholt?
Porträt einer Frau, oben: Ein Kunde brachte mir das sehr beschädigte Bild ins Fotostudio. Das Bild war ca 5 x 7 cm groß.
Wie Sie sehen, sind die Schäden schon heftig. Es fehlen teilweise Haare, der Bereich über den Augen ist schwer zu erahnen, man weiß nicht so richtig, wie es auf dem Original vorher aussah. Die Form der Nasenspitze ist auch nicht ganz eindeutig. Das alles ist aber noch nichts. Nach der Digitalisierung kamen tausende kleine Fehler zum Vorschein, die die Retusche und die Wiederherstellung der fehlenden Teilen enorm erschwert haben. In diesem Fall habe ich das Foto so gut wie möglich repariert und danach zusammen mit dem Kunden am Rechner über den Bereich der Stirn, über dem linken Auge, gesprochen.
Die finale Version ist so geworden, wie mein Kunde es wollte (hier auch gezeigt), obwohl es dabei mehrere Lösungen gab. Das Bild nach der Reparatur konnte noch in der Größe 13×18 cm auf einem Fotopapier ausgedruckt werden.
Winter-Foto nach Wasserschaden, oben: Einen 1:1 Ausschnitt aus dem Bild sehen Sie oben, in dem vorherigen Abschnitt. Hier das Bild im Ganzen – vorher und nachher. Das Original war ca. 13 x 18 cm groß, damals auf einem matten Fotopapier entwickelt.
Das sieht erstmal nach nicht viel Arbeit aus, aber wenn Sie den kleinen Ausschnitt oben ansehen und sich vorstellen, dass die ganze Bildoberfläche mit solchem kleinem Pixel-Matsch bedeckt war, dann sieht die Sache gleich ein wenig komplizierter aus. Der Seilaufzug wurde praktisch komplett neu gemalt, denn die Retusche wäre zu aufwendig und zu zeitintensiv gewesen. Die Räder des Seilaufzugs wurden aus anderen (neuen) Fotos übernommen und angepasst. Hosen, Winterjacke, Arm, Hand – alles musste neu gemalt werden. Auf dem Gesicht des Mannes gab es auch unschöne Flecken, die entfernt werden mussten.
Da das Budget des Kunden nicht so groß war, wurden einige Kompromisse eingegangen, mit denen er allerdings einverstanden war.
Fingerabdrücke aus dem Foto entfernen
Altes Familienfoto – vorher und nachher: Ein schönes altes Bild, das mir in der Größe ca. 24 x 18 cm eingesendet wurde. Ich mag solche Fotos – die Personen standen damals immer so still und elegant und warteten, bis der Fotograf das Bild gemacht hat.
Nun zum Bild. Das ganze Foto ist deutlich mit gelben Fingerabdrücken bedeckt. Die Anzahl der Kratzer und Flecken hält sich diesmal in Grenzen, Knicke gibt es auch keine. Allerdings bestehen die Fingerabdrücke aus vielen dünnen Linien und Punkten, die es zu entfernen gilt. Und wie so oft – die kräftigsten Abdrücke sind auf dem Gesicht des Mannes, der dazu auch noch einen Bart hat. Der Bart bedeutet Details, die nicht verloren gehen sollten. Fazit: kompliziert.
Dann der Junge rechts. Sein Gesicht sieht ein wenig komisch aus, wenn ich das so ausdrücken darf. Dazu die Hose des Mannes und sein Schuh, die Hose des Jungen (rechts) und seine Schuhe – alles Teile, die wieder mal erahnen werden mussten.
Das reparierte Bild sehen Sie, wenn Sie den Schieber im Bild nach links schieben. Ich denke, das Ergebnis lässt sich sehen und mein Kunde sah es auch so. Was man auf dem fertigen Bild nicht sieht, ist die Tatsache, dass Vieles ganz neu gemalt wurde. Die klassischen Retusche-Werkzeuge von Photoshop wollten an dem Bild nicht ganz so richtig funktionieren, deshalb war ich mit neu malen schneller, als mit stempeln, klonen und so weiter.
Pixelgenaues retuschieren
Altes Geschäft für Motorfahrzeuge, Fahrräder und … Nähmaschinen – Beispiel oben. Diesmal war das eingeschickte Bild groß, fast 20×30 cm, und sogar auf glänzendem Papier gedruckt. Selten. Meinem Kunden ging es diesmal nicht darum, das Bild perfekt bis ins Details zu rekonstruieren und zu reparieren. Ihn störten nur die massiven weißen Pünktchen, Linien und Kratzer im Bild, ansonsten war er mit dem Bild zufrieden.
Auf dem niedrig aufgelösten Beispiel hier sieht man nicht die wirkliche Anzahl an Defekten im Bild. Die digitalisierte Version war mit den weißen störenden Flecken übersättigt. Der schwierigste Teil der Arbeit war, die Defekte aus dem Buchstaben im Firmenschild wegzuräumen. Die Perspektive wurde ein bisschen verändert, mehr wünschte sich der Kunde nicht.
Als Druck erhielt der Kunde einen neuen Print auf einem semi-matten Fotopapier und einen zweiten Druck auf einem Fine-Art-Papier.
Sehr stark beschädigtes altes Familienbild
Familienbild oben: das war wieder ein Fall – nicht ohne wenn und aber, allerdings gleichzeitig eine schöne Herausforderung. Ich fing mit dem Boden an, dann tastete ich mich immer tiefer in das Bild ein. Die schwierigsten Bereiche habe ich beschlossen, erst am Ende zu machen, wenn ich mit dem Rest des Bildes zufrieden wäre.
Die längere Seite des Bildes war fast 30 cm lang, also viel Bildfläche zum Bearbeiten. Das Bild war sehr dunkel, dazu unscharf. Schon während der Digitalisierung mit unserem High-End-Scanner konnte ich sehr viel aus der Vorlage rausholen und das Foto um einiges schärfen. Ich habe leider keine Kopie des absolut unbearbeiteten Bildes gespeichert, sodass die hier gezeigte Variante schon die optimierte Version direkt nach der Digitalisierung inkl. Korrekturen für Helligkeit, Kontraste und Schärfe (hier nicht zu sehen, weil die Auflösung online zu klein ist).
Dann folgte die Bearbeitung. Viele Details fehlten einfach – die wurden wieder neu gemalt, allerdings sollte man hier nicht übertreiben und auf eine einheitliche Darstellung aller Bereiche achten. Dort, wo nichts mehr war, musste ich improvisieren und mir mit ein wenig Fantasie vorstellen, wie die fehlenden Fragmente vorher ausgesehen haben.
Das restaurierte Foto wurde, wie so oft, auf Fine-Art-Papier gedruckt und danach kaschiert.
Wenn die Fotorestaurierung nicht mehr geht …
Dann machen wir eine neue Zeichnug!
Es gibt in der Tat ungefähr 30% Kundenanfragen mit angehängten Bildern, für die wirklich absolut keine Hoffnung mehr besteht, das Foto mit Digitaltechniken am Computer wiederherzustellen. Die Schäden sind enorm – die Fotos haben keine Details mehr, keine Strukturen, keine oder nur verschwommene Konturen, unsaubere Flächen und Farben (wenn überhaupt vorhanden!) kann man nur mit sehr viel Mühe erahnen.
Der Aufwand für die Restaurierung am Rechner lohnt sich einfach nicht – das möchte kein Mensch mehr bezahlen.
Und trotzdem haben diese Bilder so enorm großen Wert für unsere Auftraggeberinnen und Auftraggeber. So großen Wert, dass sie auf alle Arten versuchen, aus den Bildern noch irgendetwas rauszuholen, um das Bild, in der Regel ein Foto einer Person, als Erinnerungsstück zu besitzen.
Die Lösung, die ich solchen Kunden anbieten kann, ist eine ganz neue Zeichnung – schwarz-weiß oder in Farbe.
Hier stellt sich natürlich eine berechtigte Frage – ist das noch überhaupt eine Fotorestaurierung? Meine Antwort lautet jein.
Nein, weil wir nicht mehr an dem Bild arbeiten (digitale Version des Bildes), sondern ein ganz neues Bild erschaffen. Das neue Produkt ähnelt allerdings so weit, wie es möglich ist, dem Original. So entsteht eine neue Kopie und gleichzeitig ein Unikat – ein einziges Exemplar. Das Bild wird nicht am Computer gezeichnet, sondern nur auf einem echten Karton, Papier oder einem anderen Material. Mit echten Malstiften, Bleistiften, Kreide, Aqaurellen, Ölfarben – wie Sie es wünschen.
Das heißt, Sie erhalten von uns das einzige Original, wenn es fertig gemalt bzw. gezeichnet ist. Und wenn Sie noch möchten, eine perfekte digitale Datei oder neue Drucke dazu.
Das ist schon was Feines!
Und Ja – es ist eine Restaurierung – weil wir aus fast nichts doch etwas erschaffen können. Das beschädigte Original muss nicht weggeschmissen werden und für immer verschwinden. Sie werden trotzdem etwas in der Hand halten können, das Sie an die geliebte Person, einen geliebten Ort, eine Situation aus der Vergangenheit erinnern wird.
Eine neue Zeichnung ist auch nicht immer möglich, aber immerhin eine Lösung. Die Größe der neuen Zeichnung / Gemälde (in cm) hängt von der Anzahl der Details, die in dem beschädigten Bild noch vorhanden sind, ab. In der Regel, umso kleiner das Original, desto weniger Details gibt es. Aus diesem Grund können wir aus einem Porträtbild mit viel Schaden und fehlenden Strukturen plus Details, das 4×6 cm groß und unscharf ist, keine neue Zeichnung im Format 20×30 cm erschaffen. Das würde eher nach einem Clipart aussehen, welches keiner mehr ansehen möchte. Aber eine Größe 1:1 oder um 20-30% größer geht immer.
Wenn in dem Bild etwas fehlt, sagen wir zum Beispiel jetzt der Mund, dann müssen wir mit unserer Vorstellungskraft und Fantasie einen neuen Mund erschaffen. Der Mund wird 100% nicht so wie er im Original war (und wie der Mund im Original ausgesehen hat weiß sowieso keiner mehr), aber wir versuchen, die Formen des Mundes so zu zeichnen, dass er zu Gesicht und weiteren Gesichtsmerkmalen passt.
In solchen Fällen ist es natürlich von Vorteil, wenn noch weitere Aufnahmen der Person auf dem Bild existieren. Das ist leider selten der Fall. Oft gibt es nur das einzige kaputte Bild – und das soll neu gezeichnet werden.
Ich erinnere mich noch an eine Anfrage und ein Foto aus den 60er Jahren mit einer Frau, die gerade den Boden gewischt hat. Ein banales Bild, ein Schnappschuss – trotzdem hatte das Bild für meine Kundin eine immense Bedeutung.
Das Bild war ausgeblichen, ca. 8×8 cm groß, quadratisch. Die Frau, die den Boden gewischt hat, drehte sich zu der Person, die sie fotografiert hat, spontan (wahrscheinlich) und hat den Fotografen angelacht. Das Gesicht der Frau war nicht mal 1 cm groß. Dass Sie den Fotografen angelacht hat, hat man nicht gesehen, aber man hat es erahnt. Denn das Gesicht hatte keine Details mehr. 2 Punkte als Augen, und ein kleiner Strich unter der Nase, der auf der linken und rechten Seite nach oben angewinkelt war.
Wir Menschen können erstaunlich viel in ein Bild reininterpretieren und Details erkennen, sogar dann, wenn es keine gibt und dann den Details eine Funktion zuweisen – hier nahmen wir an, dass der Strich mit zwei Enden, die nach oben weisen, ein Lächeln der Frau ist. Ansonsten, außer der Frisur, war an dem Bild nichts. Nix!
Die Kundin hat sich ein Porträt der leider verstorbenen Mutter gewünscht. Je größer das Bild wird, umso schöner wäre es, lautete die Anfrage. Ich habe diese Anfrage abgelehnt, weil hier nichts mehr zu machen war. Hier hätte auch eine neue Zeichnung nichts gebracht. Ich weiß noch, dass Sie nach Alternativen fragte (ich kannte / kenne keine) und wir mehrere Mails geschrieben haben.
Fazit: eine neue Zeichnung vom Bild ist schon eine super Sache, wenn die digitale Bildbearbeitung total versagt und an die Grenzen stößt – aber das geht leider nicht immer.
Ausführliche Information über Porträt-Zeichnungen vom Foto oder einem anderen Bild finden Sie auf der Seiten zu diesem Thema.
Unten sehen Sie einige Beispiele alter Bilder, die wir den Kunden als eine neue Zeichnung gemalt und geliefert haben.
Zeichnung oben: alles, was mein Auftraggeber von seiner Mutter als Erinnerung hatte, war ein Foto auf dem … Druckpapier (!) An die Geschichte, wie es dazu kam, dass er das Bild überhaupt noch, mindestens in dieser Form, hatte und was mit dem Original passiert ist, kann ich mich nicht mehr erinnern. Wie Sie sehen, da gibt es nichts in den Schatten-Bereichen, den Haaren, Augen, keinen Hintergrund – nix. Alles ist nur eine dunkle Masse und dazu noch mit feinen Streifen von oben nach unten (die man hier nicht sieht), die wahrscheinlich von dem Drucker oder Kopierer stammten.
Mein Kunde entschied sich, das Bild neu zu malen, weil ich seine Anfrage auf Bild-Reparatur als nicht machbar eingestuft und abgesagt hatte. Das Fall war hoffnungslos. Ich schlug ihm diese Alternative einer neuen Zeichnung vor, weil das Bild der Mutter für ihn sehr wichtig war.
Das Ergebnis sehen Sie hier und ich hoffe, es wird auch Ihnen so gefallen, wie es dem Auftraggeber gefallen hat.
Frau mit Kopftuch: aus meiner Sicht ein interessantes Beispiel. Der Fall war für die Reparatur am Computer mit Photoshop & Co., also mit Hilfe von Bildbearbeitung und Retusche-Werkzeugen noch brauchbar. Allerdings entschloss ich mich, in diesem Fall das Bild neu zu malen, weil ich den Zeitaufwand für eine neue Zeichnung als geringer eingeschätzt hatte als die Zeit, die für präzise Bildbearbeitung nötig gewesen wäre.
Aber hier gab es noch einen weiteren, wichtigeren Grund und einen Wunsch seitens des Kunden. Er lieferte ein zweites Bild, des Vaters. Das Vater-Foto war richtig schön, tolles schwarz-weißes Porträt mit phänomenalen Kontrasten und klar. Top! Er wollte, dass das Foto der Mutter, so weit wie möglich, dem Bild des Vaters ähnlich wird.
Nun ja… Sie sehen schon… Das Originalbild der Mutter war so groß wie ein Passbild, also nur ca. 4×5 cm und ganz hell, blass. Deshalb war eben die Zeichnung die Lösung, die den Wunsch des Kunden am besten erfüllen konnte. Schwarz-weiß, klar, mit starken Kontrasten. Das Schöne bei dem Projekt war, dass die Details in Haaren, Augen, Kopftuch und Kleidung gut ausgearbeitet werden konnten.
Geliefert wurde die originale Zeichnung, eine digitale Datei und 3 Prints in Größe des „neuen Originals“ also 13×18 cm. Hier war es machbar, eine 3fach Vergrößerung zu zeichnen – es waren genug Details vorhanden.
Zwei Offiziere – Zeichnung links: ich konnte hier leider nichts restaurieren, reparieren, klonen, kopieren, ersetzen … Das Original war auf einem dicken Fotokarton, ca.7×11 cm groß. Das Bild war über 140 Jahre alt und befand sich in einem Familienalbum.
Kurz zu dem Bild – der Offizier links hat kein Gesicht mehr. Bei dem Offizier rechts fehlen die Details. Die Papieroberfläche hatte eine feine Struktur. Punkt.
Ich habe hier einen Ausschnitt aus der originalen Datei in 100% eingefügt. Das Ausmaß des Schadens, die Struktur – das alles ist gut auf dem Bild zu erkennen. Ich wollte das nicht machen, denn die Zeit für die Reparatur war mir zu schade und die Kosten würden einen vernünftigen Rahmen sprengen – das muss hier gesagt werden.
Ich schlug dem Kunden vor, dass er eine neue Zeichnung erhalten könnte. Er willigte ein und es ging los.
Das Ergebnis können Sie hier ansehen. Ich hoffe, es wird Ihnen gefallen.
Am Ende habe ich das Bild noch digitalisiert und auf einem sehr schweren Fine-Art-Papier gedruckt, das von der Haptik ganz nah am Original war. Der Kunde erhielt das gezeichnete Unikat, den Fine-Art-Print und die digitale Datei.
Gesamtkosten für Fotorestaurierung alter Fotos
Der Endpreis setzt sich in der Regel zusammen aus den Kosten für Scannen / Digitalisieren, dem Aufwand für die Nachbearbeitung und den Entwicklungskosten, falls Sie perfekte und professionelle Drucke auf feinen Baryta-Papier oder anderen Fine-Art-Papieren wünschen.
Digitalisierung
Das Bild wird entsprechend Ihren Anforderungen digitalisiert
Fotorestaurierung
Ihr Bild wird nach Ihren Wünschen bearbeitet
Fine-Art Druck
Ihr repariertes Bild wird neu gedruckt
Versand
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